Dienstag, 21.05.2019. Ich lehne mich gegen das Navi auf und fahre nicht wieder runter nach San Sebastián und dort dann auf die Autobahn. Nein, ich fahre die kleine Straße die vom Campingplatz weg führt einfach weiter.
Und es war die richtige Entscheidung, die Straßenverhältnisse erinnern mich an Irland. Genial. Auch Wandermöglichkeiten gäbe es, aber wenn ich überall stoppe komme ich nie weiter.
Später geht es dann ab auf die Küstenstraße mit der Nummer N-634, immer entlang am Meer. Schöner geht es nicht.
Bei einem kleinen Zwischenstopp in Getaria muss ich erneut meine Einkaufsgelüste zügeln.
Der nächste Campingplatz ist höher gelegen, teilweise sogar mit Blick aufs Meer bzw. die Steilküste. Mein Platz ist perfekt im Grünen mit Blick auf Wiesen, Bäume, eine Herde Schafe und einen schreienden Esel. Auch das Meer sehe ich noch am Horizont hinter den Bäumen.
Camino de Santiago in Richtung Deba
Da mir Untätigkeit ja nicht wirklich liegt, nehme ich gleich noch einen Teil der Wanderung nach Deba in Angriff. Der Camino – ja ich bin erneut am Pilgerweg nach Santiago – verläuft in der Nähe des Campingplatzes von Zumaia nach Deba.
Zuerst muss ich mich steil bergab durch einen Wald zur Küste durchschlagen, danach geht es wunderschön auf Wiesen- und Karrenwegen über eine Kapelle nach Deba.
Deba hat meiner Meinung nach nicht übernäßig viel Charme, aber so wie fast jeder Ort der hier etwas auf sich gibt, einen riesigen und genialen Sandstrand.
Erneut am Camino, diesmal in die falsche Richtung
Mittwoch, 22.05.2019. Wieder breche ich auf, diesmal um den schönsten Teil dieser Camino Etappe zu erkunden. Das heißt ich gehe in die falsche Richtung. Die Pilger kommen mir also entgegen.
Ich mache Bekanntschaft mit einer Deutschen, die auch ihren Job hingeschmissen hat. Wir quatschen eine Weile und ich verspüre das Bedürfnis auch wieder mal Weitwandern zu gehen. Pilgern habe ich bis dato aufgrund der Übernachtungen in den Herbergen immer kategorisch abgelehnt.
Mir fehlen auf jeden Fall die Worte, es ist wirklich schön und eindrucksvoll. Ich genieße den wunderschönen Tag in vollen Zügen. Also wird getrödelt und zum Glück habe ich auch Stativ und Fernauslöser dabei. So kann ich auch mal halbwegs normale (nicht Selfie) Fotos von mir machen.
