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Etappe 2 am Fischerpfad

Vila Nova de Milfontes – Zambujeira do Mar
37 km und 291 Höhenmeter

Etappe 2 am Fischerpfad, das bedeutet für uns die offiziellen Etappen 2 und 3 zu kombinieren. Außerdem erneut Steilküsten, einsame Strände, belebte Strände, kleine Dörfer und die längste Schotter- sowie Asphaltpiste unseres Lebens.

Hier geht’s zum Download Link der Etappe 2 am Fischerpfad.

Blick auf Vila Nove des Milfontes
Das Wandern ist der Steyrer Lust

Voller Ehrfurcht versuchen wir etwas früher in den zweiten Tag zu starten. Wir haben geplant zwei Etappen an einem Tag zu laufen. Und wenn ich so überlege – ich denke nicht, dass ich schon mal 35 Kilometer am Stück gegangen bin.

Zum Start in den Tag müssen wir die Flussmündung des Rio Mira umgehen. Das ist zu Fuß nur über die Brücke der Landstraße möglich und bedeutet in etwa 3 Kilometer Asphalt. Zum Glück sind wir früh dran und der Verkehr hält sich in Grenzen. Schnell kommen wir auf eine Weide und kurz darauf auf eine Schotterstraße, welche zum Strand Praia das Furnas führt.

Auf der Straße angekommen, fliegt uns gleich ein Zelt entgegen. Wir halten es fest und die Eigentümer, ein Deutsches Hippiepärchen, bedanken sich überschwänglich. Fünf Meter weiter können wir es kaum glauben, wir entdecken ein wild campendes Wohnmobil mit Steyr-Land Kennzeichen.

Wohnmobil aus der Heimat

Da die Eigentümer nicht in Sicht sind, gehen wir weiter entlang am Meer. Anschließend müssen wir auf einem sandigen und breiten Weg eine Schutzzone direkt an der Küste umgehen. Wir können es gar nicht glauben, als wir plötzlich riesige Wiesenfelder vor uns sehen. So wie es aussieht, wird hier Rasen zum Verkauf gepflanzt.

Rasenplantagen auf Etappe 2 am Fischerpfad

Nachdem wir einen ziemlich zugewucherten Weg hinter uns gelassen haben, geht es wieder direkt entlang der Küste mit teils atemberaubender Aussicht. Der Sand ist erneut allgegenwärtig und beginnt uns etwas zu nerven.

Blick auf Küste und Meer auf Etappe 2 am Fischerpfad
Nur mehr 22 Kilometer

Kurz vor Almograve, dem Ziel der offiziellen 2. Etappe (Vila Nova de Milfontes – Almograve, 15 km & 88 hm) würde der Weg wieder ins Landesinnere führen. Doch unsere Etappe 2 am Fischerpfad geht noch weiter. Wir steigen also zum Strand ab und können, da es sich nur um einen kleinen Bach handelt, diesen überqueren und somit den Weg etwas abkürzen.

Dünen auf Etappe 2 am Fischerpfad

Glücklich, dass wir den ersten Teil geschafft haben, und nun „nur“ mehr 22 Kilometer (offizielle Etappe 3: Almograve – Zambujeira do Mar, 22 km & 203 hm) vor uns liegen, setzen wir unseren Weg zuerst direkt am Strand und später auf einer schottrigen Piste fort.

Viel zu schnell zweigt unser Weg jedoch wieder in die Dünen und somit in den tiefen Sand ab. Zum Glück ist die Aussicht wunderschön, wir laufen entlang von Klippen und können Störche und Fischer beobachten.

Steilküste auf Etappe 2 am Fischerpfad

Endlich im Dorf Cavaleiro angekommen, erhoffen wir uns eine Einkaufs- oder Einkehrmöglichkeit. Leider vergebens, es ist Nachmittag und alles ist geschlossen. Also essen wir noch mehr Riegel und nehmen die Abkürzung über die Straße zum Leuchtturm Cabo Sardao.

Stefan in Cavaleiro auf Etappe 2 am Fischerpfad
Endlose Straßen und eine Fata Morgana

Wir sind überglücklich als wir sehen, dass der Fischerpfad nun auf einer sandigen Schotterstraße, und nicht im tiefen Sand, weiterführt. Schnellen Schrittes machen wir Meter. Doch die Freude währt nur kurz, die Straße führt eintönig und in einer ziemlich geraden Linie kilometerweit fast bis Entrada da Barca.

Bucht auf Etappe 2 am Fischerpfad

Keine Spur vom Meer. Hier gibt es somit auch keinen Wind, die Sonne brennt auf unsere Kappen und die Luft flimmert. Plötzlich sagt Stefan: „Ich glaub‘ ich hab‘ gleich eine Fata Morgana.“ Ich kann nur mehr lachen. Mit Blasen an den Füßen und das Hirn bereits komplett ausgeschaltet erreichen wir endlich den Fischerhafen Entrada da Barca.

eindrucksvolle Klippen auf Etappe 2 am Fischerpfad

Glücklich, dass wir bald in Zambujeira do Mar sein werden, versuchen wir nochmals unseren Schritt zu beschleunigen. Aber die letzten Kilometer sind dann wirklich die Hölle für unseren Kopf. Der Weg führt direkt entlang der Landstraße und wir können erneut kilometerweit sehen. Und natürlich keine Spur von unserem Ziel.

Strand mit Botschaft "make love not war"
Über die Angst zwei zusätzliche Kilometer laufen zu müssen

Endlich in Zambujeira do Mar angekommen bestätigt sich, was ich bereits vermutet hatte. Der Campingplatz liegt ca. einen Kilometer außerhalb. Ob es am Campingplatz einen Shop gibt wissen wir nicht. Und da ich auf Etappe 2 am Fischerpfad auf keinen Fall später nochmals 2 Kilometer laufen will, bestehe ich darauf, dass wir sofort Wasser und Bier kaufen.

Rita beim Kochen am Campingplatz in Zambujeira do Mar

Und ich habe es bereut. Es war nämlich ein Sechserträger Bier, ein Sechserträger Wasser, ein Glas Oliven und Chips (auf einen Aperitivo kann ich in solchen Situationen wirklich nicht verzichten). Kaum zu glauben wie schwer das Ganze dann war. Ich muss zugeben, dass ich mich mit dem zusätzlichen Gewicht wirklich nur mehr zum Campingplatz geschleppt habe. Und wie es in solchen Situationen kommt, gab es dann am Platz tatsächlich einen Shop. Naja, so konnte Stefan wenigstens noch mehr Bier kaufen. Ich habe mich an diesem Tag nur mehr zum Sanitärbereich bewegt.

… weiter zu Etappe 3…

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