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Arco und Riva del Garda

Sonntag, 28.04.2019. Auf an einen meiner Lieblingsorte.

Nach einer schlaflosen Nacht (und das – fast – ganz ohne Alkohol) beschließe ich kurzerhand diesen Schauplatz zu verlassen. Der Wind hatte am Vorabend begonnen in stürmischen Böen vom Meer reinzukommen. Das wurde in der Nacht dann immer schlimmer. Die Böen waren dementsprechend laut und so stark, dass selbst mein Freund Güntha hin und her gewackelt hat.

So schön es ist einen Platz direkt am Meer zu haben, es nervt wenn man nicht mal draußen kochen kann, weil der Gaskocher aufgrund von „Sturm“ nicht funktioniert.

Also breche ich schnell auf. Das haben sich offenbar auch alle Italiener gedacht. An den französischen Mautstationen spielen sich Dramen ab. Die Italiener fahren erst rechts vorbei und wollen sich dann vorne wieder einreihen. Hupkonzerte. Einem fliegt dann auch noch die Kreditkarte aus der Hand und unter das Auto. Peinlich. Zum Glück ist es nicht mir passiert.

Endlich zurück in Ligurien. Stau bis Savona. Hmmm… naja ich habe ja Zeit und es ist ja kein richtiger Stau, nur Verkehrsüberlastung. Als ich dann die Ausfahrt Pietra Ligure sehe, denke ich mir: „Bin ich blöd? Wieso bei Sonnenschein hier noch weiter im Stau stehen? Wer weiß, wie es weiter nördlich mit dem Verkehr aussieht.“

Also fahre ich in Finale Ligure ab, stelle Güntha auf bereits bekanntem Campingplatz ab und genieße den sonnigen Nachmittag am Pool bei ein paar Aperol Spritzern.

Montag, 29.04.2019. Arco.

Das Wetter könnte besser sein. Meine bevorzugte Wetterprognosequelle wird mir doch keinen Streich gespielt haben? Also kein Stress und Maut sparen und ab Richtung Salo und dann weiter entlang des Ufers nach Riva del Garda.

Nein – alles gut – in Gardone Riviera kommt bereits die Sonne raus.

Endlich am Campingplatz angekommen, organisiere und befreie ich Güntha erstmal vom Sand. Für Mittwoch wartet bereits das Hotel auf mich. Ich freue mich riesig darauf.

Zu großen Taten habe ich keine Lust. Morgen ist auch noch ein Tag.

Dienstag, 30.04.2019. Padaro – San Giovanni…

Bier mit Seeblick

es ist kühl aber sonnig, also pedaliere ich gemütlich von Arco nach S. Giovanni hoch. Die Aussicht, wie immer genial und bei sonnigem Wetter komme ich am Rifugio einfach nicht vorbei.

Also gibt es mal wieder Bier und Lasagne. Ich hoffe, ich werde auf diesem Trip nicht zum Alkoholiker!

Da diese Gegend hier schon fast wie meine zweite Heimat ist, benötige ich auch keinen Track oder das Navi, um den weiteren Weg zum Tennosee bzw. nach Canale zu finden.

Es tut wirklich gut nach den Ärgernissen mit meinem Rennrad ein paar Tage in vertrauter Umgebung zu verbringen.

Mittwoch, 01.05.2019 ab ins Hotel. Juhuuu.

Eines muss an dieser Stelle klar gestellt werden. Ich liebe Campen und ziehe das Übernachten in Güntha normalerweise auch einem Hotel vor. Aber irgendwie ist mir kalt, seitdem ich mit Stefan nach Finale aufgebrochen bin.

Vielleicht liegt es daran, dass ich andere Temperaturen erwartet habe. Aber ich frage mich, warum ich es in Norwegen oder Irland niemals als so kalt empfunden habe. Egal, es geht jetzt ab ins Hotel und ich freue mich auf bekannte Gesichter.

Richtung Monte Altissimo

Unsinniger Weise habe ich unser Hotelzimmer in genau jenem Hotel, in dem auch die gesamte restliche Mannschaft absteigt im Februar storniert. Nun ja, wenigstens hab‘ ich über Booking wieder ein Zimmer ergattert. In Summe nun nur € 20,- teurer.

Nur leider dürfen wir nicht in der Garage parken oder den Wellnessbereich nutzen. Naja, die großen „Wellnesser“ sind Stefan und ich ja ohnehin nicht.

Essen, Trinken, Tremalzieren und Pilgern

Das Wetter: erneut sehr bescheiden. Nach unserer Einkehr im Rifugio Tremalzo ist uns so kalt, dass wir alles anziehen was wir dabei haben und uns wünschen, wir hätten unsere Primaloftjacken dabei. Unseren Lieblingstrail am Gardasee erreichen wir mit ein bisschen mehr Mühe als sonst – Schnee behindert uns ein bisschen dabei. Die kurze Asphaltabfahrt zum Einschlupf unseres Weges macht uns quasi zum Eis am Bike. Da sind wir durchaus froh, dass wir nochmals ein paar Höhenmeter hoch treten müssen.

Oberhalb vom Lago di Ledro, spektakuläres Ende unseres Lieblingstrails.

Auch am nächsten Tag bin ich durchaus froh, als wir nach etwas mehr als der Hälfte unserer Tour entscheiden umzudrehen, da Stefan’s Bremsen die komplette Abfahrt wohl nicht mehr überstehen würden. Und tatsächlich, er kann nur mehr vorne bremsen. Und auch hier sind die Bremsbeläge quasi nicht mehr existent. Erneut, fühlen wir uns wie ein Eis am Stiel.

Die Abende: drei „Mezzos“ zu zweit quasi Pflichtprogramm. Am Freitag endet die Mezzorade dann mit Bier und Gin Tonic. Wir sind am Samstag also zu keinen großen Taten bereit und eine Wanderung zur Kapelle Santa Barbara erscheint uns als genau richtig. So können wir auch gleich unseren Kater abbüßen und für besseres Wetter beten.

Offenbar hat das Pilgern zumindest Wettertechnisch nichts gebracht. Es liegt Schnee runter bis Santa Barbara. Aufnahmen von Tremalzo, Brennero und unserem Hausberg in Steyr verhießen nichts gutes für Stefan’s Heimfahrt. Ist doch ESP und ABS bei seinem Skoda Octavia seit der Heimfahrt von Finale Ligure Out of Order. Zum Glück sind die Räumfahrzeuge voll im Einsatz. Die Brennerstraße bleibt schneefrei und alle kommen gut heim.

Alkoholsünden abbüßen in Santa Barbara.
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