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Agay, Massif de l’Estérel

Mittwoch, 24.04.2019. Der Wettergott ist mir nicht gnädig.

Es gießt wie aus Eimern. Also beschließe ich den Tag zu nutzen, um weiter zu fahren. Es geht wieder an die Küste. Nach Agay, zum Massif de l’Estérel.

Ich fahre von der Autobahn ab und freue mich, dass ich eine OMV-Tankstelle finde, wo der Diesel „NUR“ € 1,45 kostet. Also tanke ich voll. Güntha verbraucht ja doch ein bisschen und ist hungrig.

Der restliche Weg führt an der Küste entlang. Sofort bin ich begeistert. Das Panorama sensationell. Die typischen roten Felsen mit dem Grün der Vegetation und dem blauen Meer. Und das obwohl es immer noch stark regnet und die Wolken im Großteil des „Gebirges“ hängen.

Die Küste ist zwar besiedelt, aber nicht so stark wie in der Gegend von Nizza.

Mein neuer Campingplatz liegt am Meer. Aufgrund des schlechten Wetters ist nicht viel los. Ich ergattere also einen Stellplatz direkt am Meer.

Als dann auch noch die Sonne raus kommt, laufe ich einen Wanderweg hoch um einen ersten Eindruck zu bekommen und bin begeistert.

Donnerstag, 25.04.2019. Sentier Littoral.

Das Wetter ist endlich besser, aber es ist immer noch bedeckt. Also schaue ich mir den im Reiseführer angepriesenen Sentier Littoral an. Ein Küstenweg von Agay nach St. Raphael. Dieser führt zuerst direkt am Meer teilweise auch über die Felsen, später etwas oberhalb der Küste entlang zu einigen spektakulären Klippen.

Auf halbem Wege kehre ich dann aber um, der restliche Pfad erscheint mir eher weniger spektakulär und außerdem finde ich, dass 13 km in Summe für heute ausreichend sind.

Zurück am Campingplatz schnappe ich sofort mein Rennrad um damit zu dem Radverleih bzw. der Radreparatur, welche ich vorher entdeckt habe, zu fahren.

Die erste Reaktion von dem Mann: Elektronische Schaltung. Nein, er kennt sich damit nicht aus. Er versucht es trotzdem und verweist mich dann aber an seine Kollegen in Theoule, die offenbar Spezialisten dafür sind. OK, dann eben auf ein Neues nach Theoule.

Freitag, 26.04.2019. DER schwarze Freitag.

Endlich wieder Sonne und Wärme. Also freue ich mich auf die ca. 18 km entlang der Corniche d’Or.

Ich genieße das Panorama und in Null komma Nichts komme ich in Theoule an.

Ich sehe bereits die „Look“ Fahne. Ein gutes Zeichen, wie ich finde. Lauter junge Kerle dort. Sie sprechen sogar ein bisschen Englisch. Wir scherzen ein bisschen – ja, ich weiß, dass man den Akku laden muss und wenn er aus ist, die Schaltung vorne nicht mehr auf die große Scheibe schaltet.

In 10 Minuten ist die Sache schließlich erledigt. Es war bloß das Kabel. Geld wollen sie keines nehmen. Ich bin im siebten Himmel und bedanke mich überschwänglich.

Ich gehe raus und plötzlich fällt mir ein Montageständer auf das Oberrohr. Er war an die Wand zu einer Dachrinne gelehnt und ich könnte schwören weder ich noch mein Rucksack haben ihn berührt. Kann das wirklich wahr sein?

Die Jungs sagen, es ist nur der Lack. Aber was sollen sie auch sagen. Ich jedenfalls bin da nicht so sicher.

Am Rückweg beschließe ich, dass es mir mit Rennradfahren für’s erste reicht und ich das Rad einfach nur los werden will.

Wollte ich zu viel? Vermutlich ja. Man kann eben nicht alles gleichzeitig machen – Roadtrip, Rennradfahren, Mountainbiken und Wandern. Und wollte ich auf diesem Trip nicht eigentlich zu mir selbst finden? Wie soll das gehen, wenn ich erneut wie ein Hamster im Rad von einer Aktivität zur anderen laufe?

Also beschließe ich kurzerhand zurück an den Gardasee zu fahren, wo nächste Woche meine Schwester, mein Freund und einige Bekannte sein werden. So kann ich Ballast abwerfen und dann erleichtert erneut starten.

An eine andere Aktivität ist heute nicht mehr zu denken. Also kaufe ich mir eine Pizza und zwei Aperol Spritzer. Positiv bleiben, es ist nur eine Sache.

Samstag, 27.04.2019. Ein neuer Tag…

Da ich ja beschlossen habe das Rennrad nicht mehr anzurühren und mir auch nicht nach Wandern ist, schnappe ich mir das Mountainbike.

Eine Runde von ca. 40 km mit 550 hm führt durch weite Teile des Massif Estérel. Eine Tour vom Feinsten. Die Landschaft und Vegetation ist wunderschön. Ich trödle, mache viele Fotopausen und genieße die Hitze ohne viel Wind im Hinterland.

Zurück am Campingplatz bin ich begeistert, dass ausnahmsweise mal nur normaler, und kein stürmischer Wind weht. Also genieße ich die Sonne.

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